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Bacharach und die Romantik

Clemens Brentano, Victor Hugo, Heinrich Heine, William Turner – ob Dichter oder Maler, sie waren alle schon mal in Bacharach. Die Zeitspanne ab Ende des 18. bis hinein ins späte 19.Jahrhundert gilt als die Zeit der Rheinromantik. Bacharach am Rhein ist auch bekannt als die Hauptstadt der Rheinromantik.

Informationen über Bacharach

RegionRheinland-Pfalz
Bezirk Mainz-Bingen
Einwohner­zahlca. 1850
Kfz-KzMZ / BIN
Postleitzahl55422
Vorwahl06743
Städte­partnerschaft

Overijse in Belgien und Santenay in Frankreich

Spezialitäten des Ortes

Winzer und Gastronomen präsentieren Spitzenweine und regionale Spezialitäten vom Mittelrhein.

  
Lage

Bacharach ist Teil der Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal sowie des Naturraumes Mittelrheingebiet mit seinem gleichnamigen Weinbaugebiet.

Die Ortschaft liegt ca. 15 Kilometer nordwestlich von Bingen am Rhein.

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Die Geschichte zu Bacharach

1019/1020 wurde erstmals der Name Bachercho in einer Urkunde genannt. Doch die Region um Bacharach war schon seit Jahrtausenden kontinuierlich besiedelt. Jungsteinzeitliche Hämmer und Beile sowie zahlreiche Äxte, Messer, Sicheln, Nadeln, Dolche und Schwerter der Bronzezeit wurden im 19. Jh. im Rhein gefunden.

Im umliegenden Wald haben sich Hügelgräber als sichtbarer Beweis der keltischen Besiedlung erhalten.
Die neuere Forschung führt den Ortsnamen auf das lateinische baccaracum zurück, was soviel wie Landgut des Baccarus bedeutet. Eine freigelegte antike Straße und mehrere archäologische Funde deuten ebenfalls auf die Anwesenheit der Römer hin.

St. Peter & Burg Stahleck

Bacharach stand vermutlich schon seit dem frühen Mittelalter unter der Herrschaft der Kölner Erzbischöfe, die 1094 St. Peter mit den ihr angegliederten Kirchen dem Kölner St. Andreasstift übertrugen. Zum Schutz und zur Kontrolle der Verkehrswege ließ das Stift die Burg Stahleck erbauen und setzte Vögte ein.

Die Burg wird heute als eine der malerischsten Jugendherbergen genutzt und bietet daher ein beliebtes Ziel für Klassenfahrten und Familienfreizeiten an. Aber auch für Einzelreisende besteht die Möglichkeit, einmal in einer Burg übernachten zu können.

Bacharach zeichnete sich besonders im 14. Jh. durch seine prunkvollen Hochzeiten und seine rauschenden Feste aus und stieg unaufhaltsam zum Sitz eines kurpfälzischen Oberamtes auf. Es wurde mit der Errichtung einer mächtigen Stadtbefestigung und einer eigene Münzprägung begonnen, was die Stellung Bacharach betonte. Mit der Erhebung des Rheinzolls, dem intensivierten Weinbau – insbesondere durch die Herstellung von Feuerwein – und dem Weinhandel kam der Wohlstand. Das Binger Loch war damals nur für kleine Schiffe befahrbar, daher wurde der Wein vom Oberrhein und aus dem Rheingau in Bacharach auf größere Schiffe umgeladen, bevor er weitertransportiert werden konnte. Auch Holz aus dem Hinterland wurde so verschifft.

Um 1814 führte der Wegfall des Zolls zu dem Verfall der Weinpreise und gleichzeitig zur einem Rückgang der Produktion, des Handels und des Verkehrs. Erst der am Beginn des 19. Jh. einsetzende Tourismus durch die „Entdeckung“ der Rheinromantik bewirkte einen nachhaltigen Aufschwung von Handel und Gewerbe in der Region, besonders die Winzer und Hoteliers profitierten davon. Im Posthof zu Bacharach stiegen Kaiser und Könige, Zaren und Prinzen und andere bekannte Persönlichkeiten des Hoch- und Ministerialadels ab.

Weinumschlagplatz Bacharach

Im Mittelalter war Bacharach ein wichtiger Umschlagplatz für Wein. Das lag vor allem an dem berüchtigten „Binger Loch“: Die felsige Engstelle im Rhein war damals für große Schiffe nicht befahrbar. So wurde der Wein hier von kleineren Lastkähnen, die rheinabwärts kamen, auf die großen Schiffe umgeladen – der Wein hieß von hier ab deshalb „der Bacharacher“.

Die Weingeschichte hat auch das Stadtbild geprägt: Zahlreiche alte Fachwerkhäuser rund um den historischen Marktplatz spiegeln dies wider. Das älteste davon ist das 1368 erbaute „Alte Haus“, ein mittelalterliches Fachwerkhaus, das eine berühmte Weinstube beherbergt, die sogar Schauplatz einer Operette von Robert Stolz wurde.

Der Stadtmauerrundweg

Eine ganz besondere Wanderung ist der Turmwanderweg, der sich entlang der alten Stadtmauer zieht. Wir starteten die Tour von der Mainzer Straße aus, neben dem Rathaus.

Die Tour zieht sich über ein schmalen Wanderpfad steil bergauf, zunächst am Hutturm vorbei. Der Sonnenturm folgt im Anschluss und bietet euch einen gigantischen Ausblick auf das Rheintal. Das verweilen auf einer der Ruhebänke ist beinahe schon Pflicht. An der Ruine des Kuhlberturmes geht es schließlich zu dem Halbrundturm weiter. Wenige Minuten später erreicht man schließlich die Burg Stahleck, die zu einer Jugendherberge ausgebaut wurde.

Weiter geht es schließlich zu dem Liebesturm, welcher sich oberhalb des Malerwinkels befindet. Der anschließende Postenturm  befindet sich am gegenüber liegenden Hang und wurde Anfang des 21. Jahrhunderts umfassend saniert. 2005 wurde er  als Aussichtsturm wieder eröffnet. Man genießt von dort den wunderbaren Blick auf Bacharach und das Rheintal.

Zurück in die denkmalgeschützte Altstadt und direkt zur evangelischen St. Peter Kirche ging es im Anschluss. Die St. Peter Kirche wurde im frühen 13. Jahrhundert als dreischiffige Emporenbasilika erbaut.

Hinter St. Peter führen einige Treppenstufen hinauf zur Ruine der gotischen Wernerkapelle, die ab 1293 erbaut und im 17. Jahrhundert zerstört wurde. Vorbei an der Ruine Wernerkapelle führte uns der Weg dann zu dem Markturm, welcher auch ein Bestandteil der alten Stadtmauer ist. Hier haben wir schließlich auch die Altstadt verlassen und verweilten noch ein wenig bei schönstem Wetter in den Rheinanlagen.

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